Dienstag, 31. März 2009

Prof. Karl Lauterbach

Auflistung der Einkünfte von Propeller-Karl (auch genannt: KaLau, KLau, Klabauterbach, oder auch Gesundheitsexperte)
Ich habe mir mal die Mühe gemacht die Einkünfte des obigen Herrn für die Jahre 2005-2008 nach seinen Angaben im Bundestag und den im Internet erhältlichen Zahlen zu errechnen, bzw. wenigstens so genau wie möglich zu ermitteln.
Grundlage waren die Stufenangaben des Bundestages:
Stufe 1: einmalige oder regelmäßige monatliche Einkünfte einer Größenordnung von 1.000 bis 3.500 €. Hier habe ich das Mittel zwischen 1000 und 3500 € genommen = 2250 €
Stufe 2: Einkünfte bis 7.000 €
Kommen bei Klabauterbach nicht vor!
Stufe 3: Einkünfte über 7.000 €
Hier habe ich die Mindestangabe 7000 € genommen, wenn genauere Zahlen nicht zu bekommen waren.
2005:
Klinikum Bremen-Mitte gGmbH, Bremen,
Wissenschaftliche Beratung und Gutachten, November 2005, Stufe 3 7000 €
Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale,
Mitglied des Aufsichtsrates, Dezember 2005, Stufe 3 44000 €
(nach Geschäftsbericht der Rhön-Klinikum AG)
Zeno Veranstaltungen GmbH, Heidelberg,
Vortrag, Dezember 2005, Stufe 1 (1000-3500 €) Mittel 2250€
Mitglied des Bundestages seit 2005
(Diäten)pro Monat (7009 €) 84108 €
Kostenpauschale pro Monat (3503 €) 42036 €
Wissenschaftliches Institut der AOK (WidO), Bonn,
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates unbekannt
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179 394 €
2006:
AOK Bayern, München,
Wissenschaftliche Beratung und Gutachten, März 2006, Stufe 3 7.000 €
OK Rheinland, Düsseldorf,
Wissenschaftliche Beratung und Gutachten, Februar 2006, Stufe 3 7.000 €
Barmer Ersatzkasse, Wuppertal,
Wissenschaftliche Beratung und Gutachten, März 2006, Stufe 3 7.000 €
Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale,
Mitglied des Aufsichtsrates, 2006, Stufe 3 25 000 €
(nach Geschäftsbericht der Rhön-Klinikum AG)
Mitglied des Bundestages seit 2005
(Diäten)pro Monat (7009 €) 84108 €
Kostenpauschale pro Monat (3503 €) 42036 €
Wissenschaftliches Institut der AOK (WidO), Bonn,
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates unbekannt
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172 144 €
2007:
Klinik Roderbirken, Leichlingen,
Wissenschaftliche Beratung, November 2007, Stufe 3 7.000 €
Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale,
Mitglied des Aufsichtsrates, 2007, Stufe 3 38 000 €
(nach Geschäftsbericht der Rhön-Klinikum AG)
Verein SwissDRG, Bern (Schweiz)
Vortrag, Oktober 2007, Stufe 1(1000-3500 €) Mittel 2250€
Mitglied des Bundestages seit 2005
(Diäten)pro Monat (7009 €) 84108 €
Kostenpauschale pro Monat (3503 €) 42036 €
Wissenschaftliches Institut der AOK (WidO), Bonn,
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates unbekannt
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173 394 €
2008:
B. Braun Melsungen AG, Melsungen,
Wissenschaftliche Beratung des Bibliomed Verlags, Januar 2008, Stufe 3 7.000 €
Rowohlt Verlag GmbH, Berlin,
Publizist, August 2007, Stufe 3; März 2008, Stufe 3 7.000 €
Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale,
Mitglied des Aufsichtsrates, Stufe 3
(Geschaftsbericht liegt noch nicht vor;
abgerundetes Mittel aus Vorjahren) 35 000 €
Malk Medizin Controlling AG, Lachen (Schweiz),
Vortrag, April 2008, Stufe 1 (1000-3500 €) Mittel 2250€
Verband der Privatkrankenanstalten in Thüringen e.V., Bad Klosterlausnitz
Vortrag, Mai 2008, Stufe 1 (1000-3500 €) Mittel 2250€
Mitglied des Bundestages seit 2005
(Diäten)pro Monat (7339 €) 88068 €
Kostenpauschale pro Monat (3782 €) 45384 €
Wissenschaftliches Institut der AOK (WidO), Bonn,
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates unbekannt
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186 952 €
Auffällig ist die Diskrepanz zwischen der Stufe 3 Angabe bei der Rhön-Klinikum AG und dem Ergebnis nach Geschäftsbericht.
Nehmen wir mal an, bei den anderen Stufe 3 Angaben ergäbe sich tatsächlich nur der Durchschnitt der Einkünfte aus der Aufsichtsratmitgliedschaft der RK AG = 35 666 €, dann hätte KaLau im Jahr 2005 tatsächlich 208 060 €,
2006 tatsächlich 258 142 € und
2007 tatsächlich 202 060 € eingenommen. Die Berechnung für 2008 ergäbe 244 284 €!
Interessant ist auch, daß über die Entschädigung als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) keinerlei Zahlen zur Verfügung stehen. Das er dafür NICHTS bekommt kann ich nicht glauben.
Der Ehrlichkeit halber sei darauf hingewiesen, daß die Angaben seinen UMSATZ benennen, NICHT sein tatsächliches Einkommen.
Trotzdem erachte ich diese Zahlen für beträchtlich hoch, angesichts der Tatsache, daß ein Teil (die Kostenpauschale) steuerfrei ist, Karlchen keinerlei Risiko trägt, durch den Bundestag rundum abgesichert ist und äußerst geringe Betriebskosten hat. Zumindest im Vergleich zu den niedergelassenen Ärzten auf die er so gerne eindrischt! Dort findet er einen Umsatz von 180 000 – 200 000 € zu hoch, wobei diese das volle unternehmerische Risiko tragen, ihre Absicherung zu 100% selbst bezahlen, erhebliche Betriebskosten (in Form von laufenden Kosten, Praxiskreditrückzahlungen, Lohnkosten, Arbeitgeberanteilen, Zwangsfortbildungskosten, amtlichen Prüfgebühren, etc.) haben, häufig 60-70 Wochenstunden leisten plus Notfälle und -dienste und außerdem noch häufig genug die Verantwortung über Leben und Tod tragen! (Dem er sich als studierter Mediziner entzog indem er nicht einen Tag tatsächlich als Arzt gearbeitet hat!)
Unter diesem Gesichtspunkt muß die Frage erlaubt sein: Wer verdient hier wohl zuviel?
Kleine Anmerkung: Auch das Einkommen Ullas übersteigt (nur die Bundestagsdiäten und die steuerfreie Kostenpauschale gezählt) die 100 000 € Marke. Als Ministerin bekommt sie aber noch was drauf. (Die Zahlen sind mir leider nicht geläufig!)
Besonderes Augenmerk sollte man auch auf KaLaus Aufsichtsratsposten bei der Rhön-Klinikum AG richten, Deutschlands größtem privaten Klinikkonzern. Deren offen vertretenes Ziel ist nämlich die vollständige Privatisierung aller Kliniken und Krankenhäuser (möglichst in ihrer Hand) und die Einbindung der niedergelassenen Ärzte in diesen Gesundheitskonzern als bloße „Zulieferer“ für die eigenen Kliniken. Logischerweise unter dem überrangigen Ziel größtmöglicher Gewinne.
Da nimmt es denn nicht Wunder, daß KLau die Abschaffung der KVen empfiehlt. Stellen sie doch derzeit noch (hier sind sie außnahmsweise tatsächlich noch Interessenvertretungen der Ärzte) ein erhebliches Hindernis dar, Praxen aufzukaufen und in obiger Weise in den Konzernbetrieb einzugliedern und behindern auch die zu erreichende Monopolstellung des Konzerns, der dann den Kassen (garantiert ohne „ärztliche Ethik“) die Preise diktieren könnte. (Ob Karlchen dann auch von „Geiselnahme“ spricht?)
Es fragt sich wie dieser Herr Professor und angeblicher Gesundheitsexperte, bei dieser Interessenlage, eigentlich noch Mitglied und sogar Bundestagsabgeordneter der SPD sein kann?
Ebenfalls Mitglied des Aufsichtsrates der Rhön-Klinikum AG (als einer von 10 Vertretern der Anteilseigner (?)) ist Fr. Dr. Brigitte Mohn, Gütersloh, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung!
Klingelts jetzt?

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